Buch: „Martin Zellerhoff – 19 / 24“
Werkübersicht der Jahre 2019- 2024, Softcover ,112 Seiten
Werkübersicht, 2024
Klappenbroschur mit Klebebbindung
Format 170 x 210 mm
112 Seiten
ISBN 978-3-96703-064-8
Preis: 18,00
Auflage: 250 Expl.
Kommt einem das nicht irgendwie bekannt vor? Ja, man erinnert sich dunkel: Es handelt sich hier um das Cover des Buches „Landschaften“ von Thomas Struth, dass vor genau 30 Jahren erschienen ist. Martin Zellerhoff „recycelte“ dieses Cover seines bewunderten Kollegen, langjährigen Freundes und inspirierenden Lehrers, indem er dem Faksimile mit Hilfe von durch „künstliche Intelligenz“ unterstützter Bildbearbeitung die ursprüngliche Schrift entfernte. Stattdessen steht da jetzt zu lesen: „Martin Zellerhoff 19/24“ — die im doppelten Sinne des Wortes „Coverversion“ von Struths Buch „Landschaften“ fungiert nämlich als Umschlag des neuen Kataloges von Martin Zellerhoff, in dem Arbeiten des Künstlers aus dem im Titel benannten Zeitraum 2019 – 2024 vorgestellt werden. Nicht nur findet in dieser „Coverversion“ ein intelligentes Spiel mit der Möglichkeit von individueller Autorenschaft statt und nicht nur wird hier auf Strategien und Praktiken des Kunstbetriebs hingewiesen.
Dreh- und Angelpunkt seines künstlerischen Schaffens ist der Systemwandel von analoger zu digitaler Fotografie. Angefangen mit der Werkgruppe „Bild“, in der er digitalisierte Fotografien in lineare Zeichenketten aus Morsezeichen übersetzte, untersucht er in seinem Oeuvre die Veränderung, die technische Bilder für unsere Wahrnehmung bedeuten, sowie deren Auswirkung auf unsere sozialen Gebräuche.
Seine Arbeit, so schrieb Susanne Prinz, „ist eine Auseinandersetzung mit einem Transformationsprozess in Echtzeit, dessen Folgen weit umfassender sind als der Ersatz der Schwarzweiß- durch die Farbfotografie. Sie thematisiert die digitalen Verbreitungsmöglichkeiten genauso wie die damit verbundenen Fragen von der Betrachtung der Fotografie als Bild oder Werk in einer Welt, in der das idealisierte Bild zunehmend das dokumentarische ablöst.“ Die Tür, die meine Fotografie aufstößt, „adressiert ein zentrales Problem nicht nur der Kunst, sondern unserer Wissenskultur insgesamt“, so Hans-Jürgen Hafner.
In „19/24“ zeigt Zellerhgoff nun, wie sich sein Werk nach den Ausstellungen „Freunde 82-85“, „Im Wald und an seinen Rändern“ und „Archiv“ im Jahr 2019 weiterentwickelte. Zum Teil handelt es sich um Arbeiten, die er schon vor vielen Jahren begonnen hat, für die er aber erst in dieser Zeit die richtige Form gefunden hat.
Dieser Text basiert auf Fragmenten von: Hafner, Stange, Prinz